Den Igel gibt es schon seit etwa 35 Millionen Jahren. Er gehört zu den ältesten Säugetieren der Erde, das sogar die Eiszeit überlebt hat. Igel sind nachtaktive Tiere, die für gewöhnlich lange Strecken laufen und sich trotz ihrer schlechten Augen sehr gut zurecht finden. Sie erstellen sich quasi eine Art Landkarte im Kopf und merken sich Verstecke, Schlupföcher und Futterstellen. Lange Barthaare, ähnlich wie sie auch Katzen haben, helfen ihnen dabei. Ihre Beute können Igel sehr gut riechen und auch hören. Tagsüber ist dann für gewöhnlich schlafenszeit.
Fortpflanzung
Im Spätsommer ist bei Igeln Paarungszeit. Das Igelmännchen begattet das Igelweibchen trotz der Stachel von hinten. Verletzungsgefahr droht dem Igelmännchen jedoch nicht da das Igelweibchen die Stacheln gekonnt anlegt, wenn es denn erst einmal nachgegeben hat. Nach der Paarung trennen sich dann die Wege der Igeleltern wieder. Denn Igel sind Einzelgänger. Eine Igelmama ist also immer alleinerziehend.
Ein Igelweibchen kann bei einem Wurf 2 bis 10 Igelchen zur Welt bringen. Sie trägt ihre Jungen 35 Tage und wirft meist nur einmal im Jahr. Diese beginnen ab der zweiten Woche zu sehen und zu hören. Ab der dritten Woche bekommen die Kleinen ihre ersten Zähnchen. Bis zur sechsten Woche werden die Kleinen noch tagsüber gesäugt, während die Mutter nachts auf Nahrungssuche ist. Ab da lernen sie auch Gefahren zu erkennen und selbstständig für ihr Fressen zu sorgen. Sie sollten zu diesem Zeitpunkt dann etwa 500g wiegen denn sie gehen auch schon bald ihren eigenen Weg.
Passiert der Igelmutter in den ersten Wochen etwas, sind ihre Babys völlig hilflos und verhungern. Daher ist es auch wichtig, einen Igel nicht einfach einzusammeln. Denn es könnte die Mutter sein. Sie muss nachts auf die Jagd gehen und tagsüber die Jungen säugen.
Lebenserwartung und Eckdaten
Ein Igel könnte viel länger leben als er es tatsächlich tut. 7 - 8 Jahre ist seine eigentliche Lebenserwartung. Leider werden Igel aus verschiedenen Gründen nur 2 - 4 Jahre alt.
Erwachsene Igel werden ca. 25 cm lang und wiegen 800 - 1500g. Je mehr sie auf die Waage bringen umso größer ist ihre Überlebenschance im Winter.
Sie haben einen hervorragenden Tast- und Geruchssinn und ein ebenso gutes Gehör, das bis in den Ultraschallbereich hinein reicht. Lediglich sehen können sie weniger gut. Lautäußerungen sind auch möglich. Diese geben sie uner anderem bei Schmerz, bei Gefahr, dem Paarungsvorspiel und als Säugling bei Hunger von sich.
Stacheln
Wenn Igelchen geboren werden, kommen sie bereits mit ihren Stacheln auf die Welt. Doch auch das ist für die Igelmutter keine Gefahr. Etwa 100 noch weiche Stacheln sind bei der Geburt von einer Hautschicht bedeckt. Die Stacheln kommen dann erst einige Zeit nach der Geburt durch die Haut nach oben. Ein ausgewachsener Igel hat 6000 - 8000 Stacheln.
Die rund 8000 Stachel, die quasi verhornte Haare sind, sind innen hohl. Ansonsten wären sie auch viel zu schwer. Der Igel rollt sich bei Gefahr ein und schützt sich so vor Fressfeinden. Nur wenigen Tieren wie beispielsweise dem Dachs oder dem Uhu gelingt es, die Stacheln zu durchdringen.
Die Stachel schützen den Igel zwar sehr gut vor großen Fressfeinden, allerdings ist es auch sehr viel schwieriger das “Fell” zu pflegen. Daher kommt es sehr häufig vor, dass Igel Flöhe haben oder andere ungewollte “Fellbewohner”. Auch innere Parasiten kommen nur allzu häufig vor.
Nahrung
Igel fressen vo allem Insekten. In dem Artikel "Igelfutter - von was ernähren sich Igel?" kann das nochmal detailliert nachgelesen werden.
Nestbau
Igel bauen sich für verschiedene Verwendungszwecke mehrere Nester. Ein Quartier, das über den Sommer hinweg genutzt wird, wird am momentanen Aufenthaltsort gebaut. Meist nicht sehr akurat und aufwändig. Ein Nest wird benötigt, um die Jungen aufzuziehen. Das wird schon sorgfältiger errichtet. Winterschlafnester haben die höchsten Anforderungen. Sie müssen gegen Feuchtigkeit und Kälte schützen. Oft wird dafür etwas schon fertiges verwendet. ZB. Astwerk, Hecken oder Hohlräume unter Gartenhäusern oder Holzstapeln. Gerne kann Igeln hierbei auch geholfen werden, indem man ein Nest - ein Igelhaus - zur Verfügung stellt.
Winterschlaf
Da es für Igel im Winter keine ausreichenen Nahrungsangebote gibt, überbrückt er die Zeit mit schlafen. Keine schlechte Idee. "Wie Igel überwintern" erklärt dieser Artikel.
Lebensraum
Igel leben in Gärten und Parks. Nicht jedoch im Wald. Sie benötigen Nistgelegenheiten und ein Nahrungsangebot, das es eben dort gibt wo es auch wildwachsende Pflanzen gibt. Möglichst naturnah sollte es sein. Gepflegete, frisch gemähte Rasenflächen sind nichts für Igel.
Feinde
Andere Tiere wie der Uhu, Fuchs und Dachs können dem Igel zur Gefahr werden. Auch Hunde und Katzen könnten gefährlich werden. Doch dafür, dass die Art vom aussterben bedroht ist, sind andere Tiere nicht verantwortlich. Das ist der Mensch! Durch die Eingriffe in die Natur rauben wir Menschen den Igeln ihren Lebensraum.