Der Igel gehört zu den Tieren, die einen Winterschlaf halten. Dabei ist er der einzige unter den Insektenfressern. Bevor es jedoch soweit ist muss im Sommer einiges an Gewicht zugelegt werden von dem sie den Winter über zehren können. So gehen sie also nachts auf die Jagd und fressen sich durch die Gärten der Nachbarschaft, tagsüber wird geschlafen.

Wenn allerdnings das Nahrungsangebot sehr mau ist, da beispielsweise wegen Trockenheit keine Regenwürmer zu finden sind, müssen sie aus Verzweiflung sozusagen auch am Tag nach Nahrung suchen. Ein junger Igel, der das erste Mal Winterschlaf hält sollte mindestens 500 Gramm wiegen um den Winterschlaf zu überleben. 600 - 700 Gramm wären ideal. Ältere Igel sollten sogar über 1000 Gramm auf die Waage bringen.

Ergänzend zu dem erklärenden Text sind ein paar Informationen auch hier im Video zusammen gefasst. Auch hier wird Gartenbesitzern empfohlen ein paar Igelhäuschen aufzustellen um eine optimale Überwinterung zu gewährleisten. 

 

Wann gehen Igel in den Winterschlaf?

Igel überwintern in der Regel etwa von November bis April. Sobald es ein paar Tage am Stück sehr kalt draußen ist hören Igel in der Regel von alleine auf zu fressen und verschwinden in ihrem Winterquartier. Doch es gibt auch richtige Vielfraße, die auch bei Minusgraden ihren Napf jede Nacht vollständig leeren. Das ist nicht gut, denn der Igel soll ja mit dem Winterschlaf beginnen. In dem Fall wäre es besser das Füttern einzustellen. Denn fehlende Nahrung motiviert den Igel sich dann doch mal hinzulegen.

 

Sollten Sie einem Igel helfen sich auf seinen Winterschlaf vorzubereiten indem Sie ihm Futter bereitstellen, dann sollten Sie ihm bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kein Nassfutter mehr geben. Trockenfutter als Notration wäre noch okay. Hierfür gibt es auch extra Igelfutter.

 

Herrlich, ein halbes Jahr schlafen!

Durch die Stacheln haben Igel am Rücken nicht sehr viel Wärmeisolierung. Zudem finden sie in der kalten Jahreszeit kaum genug zu fressen. Daher überbrücken sie diese kalte Jahreszeit einfach mit schlafen. Dadurch ist es den Igeln möglich überhaupt zu überleben.

Igel überwintern zusammengerollt in einem mit Laub und Gras ausgestopften, kugelförmigen Bau. Um Energie einzusparen senken sie während des Winterschlafs ihren kompletten Stoffwechsel auf ein Minimum ab. Der Herzschlag und der Atem verlangsamen sich und die Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an. Erst wenn eine minimale Körpertemperatur von ca. 4 °C erreicht ist fängt der Igel wieder an Wärme zu produzieren. Denn unter die Minimaltemperatur sollte die Körpertemperatur nicht fallen.

So schlafen sie dann, bis die Temperaturen wieder milder werden. Idealerweise wachen sie erst wieder auf, wenn alle Kälteperioden vorbei sind. Aber leider ist es oft im Februar oder März schon so mild, dass Igel aus dem Winterschlaf erwachen. Nach diesen milden Phasen folgen oft nochmal Kälteeinbrüche. Das kann für den Igel sehr gefährlich werden. Denn in diesen kalten Perioden haben Igel Schwierigkeiten zu überleben. Die warme, schützende zum überwintern angefressene Fettschicht ist schon verbraucht und Futter zu finden ist auch noch schwierig.

Wenn man im Winter einen Igel findet ist er vermutlich zu früh aus dem Winterschlaf erwacht. Das ist nicht ungewöhnlich, kann aber auch daran liegen, dass er zu dünn geworden oder krank ist. Um zu prüfen ob er unterkühlt ist kann man ihn vorsichtig auf die Handfläche legen. Wenn der Bauch kälter ist als die eigene Hand ist er unterkühlt.

Einem solchen Igel sollte man helfen. Die Erstversorgung kann beispielsweise darin bestehen, dass man ihn auf eine handwarme Wärmflasche setzt und ihm etwas Futter anbietet. Aber vorsicht, die Wärmflasche darf nicht zu heiß sein! Während der Igel sich langsam aufwärmt sollte man in der Zwischenzeit bei einer Igelstation in der Nähe anrufen und ihn gegebenenfalls dorthin bringen. Die Leute dort haben Erfahrung mit Igeln und wissen was zu tun ist. Sie untersuchen den Igel dann auch auf Krankheiten und versorgen ihn weiter. Sobald die Temperaturen dann wieder Mild genug sind wird er in Freiheit entlassen.

 

Gesunde Igel dürfen nicht aufgenommen werden da sie in Gefangenschaft leiden. Wer Tiere wirklich mag sollte ihnen das mit diesem Wissen dann auch nicht zumuten nur weil man gerne einen Igel als Haustier hätte. Zudem ist es auch laut Bundesnaturschutzgesetz nicht erlaubt Igel länger als irgend nötig gefangen zu halten.

 

Igel in Gefangenschaft

Kranke oder schwache Igel, die den Winter nicht überleben würden darf man, um ihnen zu helfen, zu sich nehmen. Das bedeutet, dass man ihnen die Freiheit nimmt um ihr Leben zu retten. Diese Igel haben dann genug zu Fressen und auch die Temperaturen sind nicht so, dass sie erfrieren würden. Und trotzdem zeigen diese Igel in Gefangenschaft auch eine Winterschlafbereitschaft.

Es ist in jedem Fall besser den Igel schlafen zu lassen. Zum einen ist das der natürliche Vorgang - Igel versuchen einen verpassten Winterschlaf im Sommer nachzuholen - zum anderen verkürzt es die gefühlte Zeit in Gefangenschaft.

Igel haben einen sehr großen Bewegungsdrang und selbst ein großer Garten wäre für sie viel zu klein. Geschweige denn ein Gehege oder eine Box. Man muss sie so schnell wie möglich wieder in Freiheit entlassen wenn sie gesund und munter sind.

Auf der Seite von pro-igel gibt es auch sehr viele schön zusammengefasste Informationen.

 

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