Igel sind nachtaktive Tiere. Tagsüber benötigen sie ein ruhiges Plätzchen um schlafen zu können. Oft verstecken sie sich in hohem Gras oder in Gebüschen. Auch Laub- oder sogar Komposthaufen sind hervorragende Verstecke. Aber nicht nur zum schlafen sondern auch um den Nachwuchs aufziehen und für die Überwinterung ist ein Rückzugsort sehr wichtig.
Juhu, wir haben einen Igel im Garten
Gartenbesitzer haben mit ihrem Garten die wohl schönste Möglichkeit Igeln einen Unterschlupf für rauhe Zeiten zu bieten. Denn Gärten sind ein toller Lebensraum, in dem sich Igel sehr gerne aufhalten. Es sei denn, sie sind auch ein wenig igelfreundlich gestaltet. Denn Igel lassen sich mit speziellen Angeboten zwar gerne anlocken, doch wenn keine Unterschlupfmöglichkeiten vorhanden sind kommen sie höchstens einmal zu Besuch.
Doch keine Angst. Der Garten muss nicht vernachlässigt werden. Mit ein paar einfachen Tricks hier und da kann man alles so umgestalten, dass der Garten seine Odnung und Ansehnlichkeit behält, aber zusätzlich naturnahe Elemente enthält. Eine wirklich süße und sehr einfache Möglichkeit ist ein Igelhaus. Gerade das im Folgenden abgebildete Iglu Igelhaus hat eine sehr naturnahe optik und bietet einen wasserdichten Unterschlupf.
Wildlife World HH10 Iglu Igelhaus
- Langlebig
- Leicht zu reinigen
- Einfach anwendbar
- Umgebungsschonend
- Wasserdicht
Das Stichwort bei der Gartengestaltung lautet aber vor allem "Abwechslungsreich". Natürlich ist es einfacher, je größer der Garten ist. Denn damit sich der Igel im Garten wohl fühlt braucht er auch eine Ecke oder einen Bereich, in der er für sich ist. Es ist logisch, dass sich ein Igel nicht dort niederlässt wo spielende Kinder herumtollen oder Hunde und Katzen herumschleichen. Ich erwähne das nur um Hoffnungen zu dämpfen, nicht um Prioritäten zu setzen.
Toll wäre eine “wilde Ecke” im Garten, die man einfach dauerhaft in Ruhe lässt. Das kann ein aufgeschichteter Laubhaufen oder Reisighaufen in der Gartenecke sein, ein Stapel Holz mit allerlei Schlupflöchern, ein Stückchen Wiese, die nicht gemäht wird... All das sind Kleinigkeiten, die schon viel bringen. Man kann auch eine Hecke pflanzen, die gleichzeitig als Sichtschutz zum Nachbarn dient und Durchlässe in Zäunen schaffen.
Da ein Igelrevier bis zu 100 Hektar groß sein kann reicht ihm ein Garten alleine niemals als Lebensraum aus. So pilgert er Nachts bis zu 3 Km durch alle möglichen Nachbargärten, es sei denn er kommt überhaupt rein. Irgendwie sollte man versuchen Durchlässe in Zäunen Mauern zu schaffen. Ein ca. 15x15 cm großes Loch am Boden ist für Igel ein perfektes Schlupfloch, das für Hunde und Katzen aber zu klein ist. So soll es sein.
Auch Komposthaufen können zugänglich gemacht werden. Igel verstecken sich gerne dort und finden reichlich Nahrung. Beim Bau einer Mauer kann man gleich von vorn herein ein kleines Durchschlupfloch einplanen. Dem Igel zuliebe, der sich solche Schlupflöcher sehr gut merken kann.
Vorsicht! Bitte darauf achten, dass kein spitzer Draht in das Schlupfloch ragt.
Der Igel könnte sich daran schwer verletzen.
Wie kann man das natürliche Nahrungsangebot fördern?
Neben den Strukturen des Gartens ist auch ein reichhaltiges Nahrungsangebot darüber entscheidend, ob ein Igel den Garten als Revier annimmt und sich Igel gegebenenfalls auch dort fortpflanzt. Kleintiere und Insekten können nur dann bestehen, wenn der Boden des Gartens nicht nackt dem Winter ausgelifert wird. Seit Jahrmillionen gedeihen diese Organismen in der nährenden und schützenden Schicht des gefallenen Laubs. Natürlich muss auch eine große Fläche des Gartens gepflegt werden indem man Mäht und das Gemüsebeet von wucherndem Unkraut freigehalten werden. Doch was als "Gartenabfall" entsteht sollte wo es möglich ist als Bodenabdeckung (Mulch) eingesetzt werden. Beispielsweise auf Beeten oder unter Sträuchern.
Pflanzen mit Blüten locken übrigens auch sehr viele Insekten an. Falls noch nicht vorhanden können neue Sträucher gepflanzt werden. Besonders geeignet sind beispielsweise die Folgenden:
- Kornelkirsche
- Flieder
- Gemeiner Schneeball
- Roter Hartriegel
- Holzapfel
- Strauchmispel
- Wildrose
- Eberesche
- Pfaffenhütchen
- Liguster
- Haselnuss
- Schwarzer Holunder
Zudem sollte man auf auf Chemie gegen Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken so gut es geht verzichten. Denn das ist natürlich für Wildtiere, aber auch für Katzen und Hunde sehr gefährlich.
Schlussendlich ist es die schönste Belohnung, wenn plötzlich abends ein Igel von alleine anmarschiert kommt und durch den Garten tippelt. Oder es unter einer Hecke herumschnaubt. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Garten igelfreundlich ist und es dem Stachelträger gefällt.
Wasser ist Lebenswichtig, aber auch gefährlich
Ein Teich wertet einen Garten ungemein auf. Auch hier werden wieder Insekten durch das Wasser angelockt was für den Igel im Garten natürlich zugute kommt. Allerdings kann ein Igel nicht lange schwimmen. Daher ist unbedingt darauf zu achten, dass der Teich mit einer flachen Böschung angelegt wird, damit der Igel im Fall der Fälle auch wieder raus klettern kann. Andernfalls würde er ertrinken.
Bei bestehenden Teichen mit einer steilen Böschung kann man das Ganze so entschärfen, dass man ein Brett quer in den Teich legt, mit dessen Hilfe der Igel notfalls wieder aus dem Wasser kommt.
Gibt es keinen Teich oder ähnliches ist es für den Igel im Garten und auch für andere Tiere wie z.B. Vögel natürlich toll, eine andere Wasserstelle vorzufinden. Dazu kann man einfach eine flache Wasserschale, beispielsweise einen Blumentopf-Untersetzer, täglich mit frischem Wasser bereitstellen. Die Tiere benutzen die Wasserstelle meist nicht nur als Tränke sondern auch als Badewanne.
Das Füttern ist außerhalb der Nahrungsarmen Zeit nicht notwendig. Findet man allerdings einen Igel im Garten vor, der sichtbar abgemagert und für die Jahreszeit zu dünn aussieht sollte man zufüttern. Weitere Informationen sind auf der Seite Igelfutter - von was ernähren sich Igel? nachzulesen.
Es wird Frühjahr - das große Erwachen
Im Frühjahr, wenn der Igel im Garten seinen Winterschlaf beendet hat, sollte man bei der Gartenarbeit vorsichtig sein. Der Igel darf nicht zu früh aus dem Winterschlaf gerissen werden. Arbeiten, die Laut sind oder in der Nähe eines noch schlafenden Igels stattfinden, sollten bis frühestens ende April vertagt werden.
Auch beim Mähen sollte man große Vorsicht walten lassen. Bevor man anfängt hohes Gras zu mähen sollte man vorher schauen ob sich nicht ein Igel im Garten bzw. im Gras versteckt. Ich muss ja nicht näher erklären was sonst passiert!!
Pflanzenreste, die man normalerweise im Herbst abschneiden würde, sollte man erst im Frühjahr abschneiden. Damit bietet man Insekten einen Platz zur Überwinterung. Und genau diese Insekten sind für Igel im Frühjahr lebenswichtig. Denn sie wachen mit einem Bärenhunger aus dem Winterschlaf auf.